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Sonntag, 27. Dezember 2015

{Rezension} Wolfsschlucht von Andreas Föhr

Cover & Verlag: Knaur HC
Broschierte Ausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 6
ISBN: 978-3-426-51704-8
Erscheinungsdatum: 02. Februar 2015
Preis: 14,99 €




Ein Maibaum auf Abwegen

Es ist Ende April am Tegernsee und Kommissar Clemens Wallner muss in zwei rätselhaften Fällen ermitteln. Im Mangfall wird der Leichenwagen des Bestatters Florian Scheffler gefunden, mit dem toten Bestatter hinterm Steuer. Doch der Unternehmer ist nicht ertrunken, sondern erschossen worden. Und dann ist noch eine junge Frau verschwunden und nur ihre Mutter scheint sie wirklich zu vermissen. Je länger Wallner ermittelt, umso mehr Zusammenhänge stellt der Kommissar zwischen den beiden Fällen fest und dann gibt es ja noch eine Hexe, die sein Privatleben auf den Kopf stellt.

 

Ein Maibaum spielt im vorliegenden Fall eine entscheidende wie aberwitzige Rolle und es verwundert niemanden, dass Leo Kreuthner hier seine Hände mal wieder im Spiel hat. Wie auch bei dem Leichenwagen, der im Mangfall gefunden wird samt seinem Besitzer. Aber ansonsten spielt der unkonventionell agierende Polizeibeamte dieses Mal eher eine Nebenrolle.

Die Ermittlungen rund um den Mord an dem Bestattungsunternehmer und dem Vermisstenfall der jungen Bianca stehen im Fokus. Hierbei kommt allerdings auch das Privatleben von Kommissar Wallner und seinem Großvater Manfred nicht zu kurz, das sich ziemlich ereignisreich gestaltet. Und eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei eine rothaarige Hexe, die in Miesbach praktiziert.

Der Kriminalroman gestaltet sich mal wieder gleichermaßen spannend, unterhaltsam und witzig, versehen mit einem ordentlichen Schuss Lokalkolorit und einigen deftigen bayrischen Dialogen.

Die Geschichte entwickelt sich dabei durchweg abwechslungsreich, kurze Szenen mit Kreuthner sorgen immer wieder für Lacher, aber auch Wallners Großvater leistet sich einige Eskapaden, die einen immer wieder schmunzeln und seinen Enkel schier verzweifeln lassen. Bis Wallner hinter die wahren Gründe dieser kleinen Katastrophen kommt, die Manfred verursacht.

Somit bietet „Wolfsschlucht“ beste Krimiunterhaltung, im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn dieser Band nicht unbedingt zum Besten der Reihe gehört, ist das Buch ein klares Muss für Krimifans.


Fazit: Kurzweilig, vergnüglich und durchaus auch spannend mit eigenwilligen wie sympathischen Protagonisten.


Der Autor:

Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Zusammen mit Thomas Letocha schrieb er u.a für „SOKO 5113“, „Ein Fall für zwei“ und „Der Bulle von Tölz“. Für seinen Debütroman „Der Prinzessinnenmörder“ ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Mit „Schwarze Piste“ stand Föhr monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.


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